Viel Gefühl und etwas Zittern bei Aschenputtel

Bevor sich die Klasse 1b am Montag, den 10.12.2018 auf den Weg ins beliebte Stadtteilhaus zum Weihnachtsmärchen machte, gab es noch Einiges zu besprechen. Wir gehen in einer Klassengemeinschaft und keiner drängelt oder überholt aus Versehen. Wir reden normal laut und warten an der Bordsteinkante, bis kein Auto mehr zu sehen. Dann gehen wir zusammen und ohne rennen über die Straße. Im Stadtteilhaus sind wir meistens leise und bleiben auf unseren Plätzen sitzen. Zum Abschluss klatschen alle und keiner ruft Zugabe. Soweit war alles klar und los geht es.

Toll, unterwegs trafen wir gleich zwei andere Klassen aus unserer Schule, so dass eine schöne Kinderkaravane entsteht. Im Stadtteilhaus wurden wir sehr freundlich von Sabine Tengeler begrüßt und zu unseren Plätzen gebracht. Und nun ging der Vorhang für unser Weihnachtsmärchen auf. Gleich zu Beginn wurde den Kindern klar, Aschenputtel ist nett, aber sie hat es schwer. Sie verliert ihre Mutter und ist allein. „ Das ist nicht schön,“ meinte Tom. Als die neuen Stiefschwestern samt Mutter auftauchen, war Fatih schnell klar: „ Die sind richtig böse.“ Als Aschenputtel in der Asche schlafen oder Hülsenfrüchte aus der Asche sortieren muss, meinte Lotta: „ Das ist richtig gemein!“ Als blöd wurde es auch bewertet, dass sie nicht ins Schloss darf, aber bekannterweise schafft Aschenputtel es ja. Bei der ersten Begegnung mit dem Prinzen erkannte Fatih: „ Der hat sich verliebt.“ Bei dem ersten Nachfolgen des Prinzen, um seine unbekannte Tänzerin nicht fortzulassen, ging es weiter spannungsreich zu: Findet er sie im Taubenhaus, dass er zertrümmern lässt? Nein! „Aschenputtel hat es geschafft,“ raunte eine Schülerin. Als am nächsten Abend nach dem Tanzen Aschenputtels Schuh auf der Pechbestrichenen Treppe hängen bleibt, gab es Gequietsche im Publikum, aber Aschenputtel entkommt ja trotz der List und ohne Schuh. Bei der Suche nach der rechten Braut, staunten die Kinder aufgeregt als das berühmte Messer für die Füße der Stiefschwestern auftaucht: „ Ist das echt?“ Und einige Augenblicke später: „ Hua! Schneidet die jetzt wirklich?“ „Nein!“, kommentierte Lara. „ Das ist Theaterblut.“ Bis zum Schluss blieb es bekanntermaßen spannend. Als der Prinz endlich verliebt mit seinem Aschenputtel zusammen sein kann, ertönten nach all dem Zittern entspannende Harfen und feierliche Klassikmusik zum Hochzeitstanz. Alle waren über das gute Ende erleichtert und es gibt einen ordentlichen Applaus mit den kleinen Händen nach der aufregenden Zeit voller Gefühle und Zittern rund um Aschenputtel. Gut , dass die Kinder hinterher auch noch zur Bühne kommen und die Schauspielerinnen treffen durften: Die Stiefmutter war auf einmal nett und die Füße der Stieftöchter waren auch vollständig.

Lieben Dank an das Stadtteilhaus für diese wunderbare Aufführung!