„Hamburg räumt auf“ in Zeiten von „Likes“

In sozialen Netzwerken bekommt jemand ein virtuelles Herzchen – wird jemand gelikt -, wenn einem anderen der Post- das Dargestellte- gefällt. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass die „Likes“ Glückshormone aktivieren und manch einer, der positive Gefühle hierbei erlebt, immer mehr davon haben möchte. Ausgelöst durch andere.                                     

Andere zum kleinen Ehrenamt anleiten, das gibt es seit vielen Jahren an unserer  Grundschule Luruper Hauptstraße. Auch in diesem Jahr nahmen deshalb viele unserer Klassen an der Aktion „Hamburg räumt auf“ teil. Kinder erleben hierbei in ihrem Stadtteil, dass einige Menschen einfach nicht die Mülleimer treffen können, Müll sorglos im Viertel verteilen und damit unschön aussehen lassen. Während der Aufräumaktion lernen die Kinder auch Vieles: Wer trägt in der Gruppe die Mülltüte? Wer zieht den Bollerwagen mit dem gesammelten Müll? Puuh, wieviel Müll gibt es überall zu finden! Einige entwickeln hierbei einen besonderen Sammeldrang, wie Erstklässler Alexander, der unter anderem so eine Sonderbarkeit wie einen Teller und Unterwäsche am Straßenrand fand. Erstklässlerin Jonna indessen kam ins Nachdenken, weil sie sich sehr darüber wunderte, warum die Menschen so etwas tun. Nach der etwa zweistündigen Aktion waren die Schulkinder sehr angeregt, hatten sie doch so viel erlebt, während sie sich für unseren Stadtteil eingesetzt hatten. In sozialen Netzwerken würde es vielleicht einen „Like“ dafür geben. Aber eigentlich bräuchte es ihn nicht wirklich, denn bei einer ehrenamtlichen Aktion wie „Hamburg räumt auf“ fühlt sich jede/-r, die/ der teilnimmt, etwas wertvoll von innen, weil sie/ er sich für das Gemeinwohl eingesetzt und etwas zum Besseren gewandelt hat. (BAP)